
Grundlagen der Chiropraktik
Der chiropraktische Behandlungstisch – Chiro Table
Dass der Chiro Table kein gewöhnlicher Behandlungstisch ist, sieht man bereits auf den ersten Blick. Doch welche Behandlungsmöglichkeiten verbergen sich konkret hinter der komplexen Konstruktion, die eines der Herzstücke chiropraktischer Arbeit darstellt?
Mit den sogenannten Thompson-Liegen arbeiten die meisten Chiropraktiker*innen. Besonderheit sind die „Drops“ – dabei handelt es sich um spezielle federmechanische Vorrichtungen, die das Anheben und Verstellen einzelner Tischelemente unabhängig voneinander ermöglichen. Je nach Modell gibt es einzelne Drops für die Halswirbelsäule (HWS), für die Brust- und Lendenwirbelsäule (BWS bzw. LWS) sowie für das Becken und die Füße. Genutzt werden diese Elemente vor allem bei der sogenannten Thompson-Terminal-Point-Technik. Dabei erzeugt die kurze, gezielte Fallbewegung der Drops gemeinsam mit dem minimalen Kraftimpuls des*der Chiropraktiker*in eine kinetische Energie. Ziel ist, die Justierung für die Patient*innen so wirksam und sanft wie möglich zu gestalten. Mit den Drops lassen sich außerdem auch die Extemitätengelenke justieren.
Im Einzelnen haben die unterschiedlichen Elemente folgende Funktionen (s. Bild mit Nummern):

Der Chiro Table
1 Kopfbereich: höhenverstellbares Kopfteil mit
- geradem Drop 2 z.B. für die Justierung des Atlasgelenks in Seitenlage
- Vorwärtsdrop 3 z.B. für die Justierung bestimmter Kopfgelenke und Halswirbel in Bauchlage
- verstellbarem Nasenschlitz 4 für den individuellen Komfort der Patient*innen in Bauchlage oder für eine höhere Positionierung des Kopfes in Rücklage (bei geschlossenem Nasenschlitz)
5 Brust- und Lendenwirbelbereich mit ein- oder zweiteiligem Polster, das über einen thorakalen, d.h. im Brustbereich wirkenden, und einen lumbalen, also im Lendenbereich eingesetzten, Drop verfügt. Einzeln eingesetzt können sie für die obere BWS oder die untere BWS bzw. LWS genutzt werden. Werden beide Drops gleichzeitig benutzt, so eignet es sich auch für die mittlere BWS. Gut zu wissen: Die Rotationsfunktion – besonders wichtig für die Behandlung von Skoliose-Patient*innen – kann nur mit einem zweiteiligen Polster genutzt werden.
6 Beckenbereich: Der Beckendrop kann zur Justierung des Beckens und der unteren LWS genutzt werden, kommt aber auch gerne in Kombination mit dem Drop im Lendenwirbelbereich zum Einsatz.
- Rotation: Die Rotationsfunktion wird z.B. für Skoliose-Patient*innen genutzt, häufig kombiniert mit der Rotation im thorako-lumbalen (also im Brust- und Lenden-) Bereich.
7 Fußbereich: Das höhenverstellbare Fußteil eignet sich optimal für die sogenannten Leg Checks. Mit den auf diese Weise leicht gebeugten Knien soll die Spannung aus der meist verkürzten Ober- und Unterschenkelmuskulatur genommen werden, um Ergebnisse bestmöglich sichtbar zu machen.
Drop-Funktion 8: Diese bietet sich für die Justierung des Sprunggelenks oder der einzelnen Fußgelenke an. Sie ist eine schöne Ergänzung zu den manuellen Techniken oder zur sogenannten Chiropraktik-Instrument-Technik (CIT).
veröffentlicht: Juni 2019