
Grundlagen der Chiropraktik
Ein Specht namens ArthroStim®
Offiziell heißt das chiropraktische Gerät ArthroStim®, für manche klingen seine klackenden Geräusche ähnlich wie Pistolenschüsse und unter den kleinsten Patient*innen kennt man ihn als Klapperstorch oder Specht. All das kommt nicht von ungefähr – denn pro Sekunde bewegt sich der ArthroStim® mit bis zu 12 Impulsen. Wie so Nervenzellen stimuliert werden sollen, erklären wir im Folgenden.
Erfunden wurde der ArthroStim® bereits in den späten 1990er Jahren in den USA. Seitdem wurde er kontinuierlich weiterentwickelt, doch seine grundsätzliche Funktionsweise hat sich nie verändert. Der Gedanke hinter dem chiropraktischen Gerät ist simpel: Sanfte Impulse werden durch die Vor- und Zurückbewegungen des Kopfes an die Stelle weitergegeben, an welcher der ArthroStim® am Körper angesetzt wurde. Unser Nervensystem nimmt diesen Reiz auf und leitet ihn an das Gehirn weiter. Dort werden die Informationen verarbeitet und beantwortet. Hierdurch möchten Chiropraktiker*innen positive Veränderungen von Muskulatur und knöcherner Struktur über das Nervensystem erreichen.
In seiner geläufigsten Einstellung vibriert der ArthroStim® mit 12 Stößen pro Sekunde. Mittels eines Wahlhebels lässt sich die Impuls-Geschwindigkeit aber auch auf 6 oder 3 Stöße pro Sekunde oder sogar Einzelstöße einstellen, je nach Anwendungsgebiet und Patient*in. Auch die Stärke der Impulse lässt sich von 30 g bis 20 kg regulieren. Aufgrund dieser Flexibilität sowie der Vielzahl an Aufsätzen für verschiedene Anwendungsgebiete ist der ArthroStim® besonders geeignet, um eine große Bandbreite an Patient*innen zu behandeln: Säuglinge und Babys, ältere oder ängstliche Patient*innen sowie Menschen mit Handicap lassen sich so sanft und zielgerichtet justieren. Anwendung findet der ArthroStim® durch seine Sanftheit und Präzision auch an empfindlichen Körperstellen wie Schädelplatten oder kleineren Gelenken.
Eine weitere Besonderheit des ArthroStim® ist, dass Justierungen in derselben Position oder Bewegung möglich sind, die Schmerz oder Beschwerden erzeugen. Hat z.B. ein*e Tennisspieler*in Beschwerden beim Spielen, so kann der*die Patient*in mit dem ArthroStim® justiert werden, während er*sie einen imaginären Schläger schwingt. Vorteil hier ist, dass die Behandlung unter Berücksichtigung der Schwerkraft, das heißt, in regulärer Haltung, geschehen kann. Dieser Clou sowie sein vielfältiges Einsatzspektrum machen den ArthroStim® zu einem wichtigen Gerät in vielen Chiropraxen.