Grundlagen der Chiropraktik
Kleiner Impuls ganz groß – der Aktivator
Wer schon einmal bei eine*r Chiropraktiker*in war, der kennt ihn wahrscheinlich – den Aktivator. In nahezu jeder Praxis gehört er zur Standardausstattung. Kein Wunder, denn das Justiergerät ist elementarer Bestandteil einer der meist eingesetzten Techniken der Chiropraktik, in Amerika als „Activator Method“ bekannt, bei uns Chiropraktik-Instrument-Technik (kurz CIT) genannt. Aber wie funktioniert der Aktivator? Wie kann der kleine, kaum spürbare Impuls überhaupt etwas im Körper bewegen?
Schauen wir uns den Aktivator mal genauer an. In der Beschreibung zum Gerät steht Folgendes: Mit diesem chiropraktischen Gerät besteht die Möglichkeit, einen subluxierten Wirbel mechanisch und doch sehr sanft mit einem Impuls in die korrekte Position zu bringen. Dies geschieht über die Verbesserung der Gewebekoordination und die Lösung der hypertensiven Grundsituation an und um den subluxierten Wirbel. An der Spitze des Gerätes kann die Stärke des Impulses je nach Bedarf individuell eingestellt werden.
Für Laien übersetzt heißt das:
- Gerätspitze: Die Spitze wird an der zu bewegenden Struktur aufgesetzt. Sie überträgt den Impuls. Die Kappe nennt sich „Tip“ und kann ausgewechselt werden. Es gibt verschiedene Arten von Tips, die je nach Patient*in eingesetzt werden können – vom Baby bis zum*zur Senior*in.
- Rändelrad: Durch Drehen am Rändelrad kann der*die Chiropraktiker*in die Stärke des Impulses einstellen. Kinder werden beispielsweise mit geringeren Impulsen behandelt als Erwachsene.
- Griffelemente: Zeige- und Mittelfinger halten den unteren Griff, der Daumenballen der gleichen Hand übt Druck auf das obere Griffelement aus. Durch Zusammendrücken der beiden Griffe wird der Impuls ausgelöst.
Wie wird der Aktivator genutzt?
Um Patient*innen zu justieren, setzt der*die Chiropraktiker*in den Aktivator an die entsprechende Körperstelle an und löst den Impuls aus – sehr sanft und durch das „Klick“ des Geräts mehr hör- als spürbar. Hier kommt die Besonderheit des Aktivators ins Spiel. Denn der kaum spürbare Impuls repräsentiert gewissermaßen den philosophischen Ansatz der Amerikanischen Chiropraktik: Bei einer Justierung dieser Art wird zwar auch ein mechanischer Impuls gesetzt, aber vor allem die Information an das Nervensystem übermittelt, wie die entsprechende Struktur richtig positioniert sein muss. Diese Information soll den Organismus dabei unterstützen, die Selbstregulationskräfte zu aktivieren. Bei dieser Technik geht es also nicht in erster Linie um das mechanische Lösen einer Subluxation, sondern vielmehr um eine Art „Gesundungsinformation“, die den Körper über den Aktivator-Impuls erreicht. Genau das birgt aus Sicht der Chiropraktik*innrn die Chance auf Gesundheit in sich – und so kann ein minimaler Impuls enorm viel bewegen.